In dieser Arbeit kehrte ich um, was ich bei mir selbst und bei anderen im Alltag beoachte: Den dichten und beschleunigten Konsum von Bildern, beispielsweise bei der Nutzung von Apps wie Instagram. Ich filmte mich selbst, wie ich scrollte und tippte, zoomte und wischte. Ausgehend von dieser Filmaufnahme übertrug ich Schicht für Schicht in einem langsamen Prozess auf Papier, was ich mir ansah. Dieses Verfahren erfordert Konzentration und Achtsamkeit. So entsteht ein Teppich von Bildern, der mich während des Malprozesses damit konfrontierte, wieviel und was ich mir ansah. Viele dieser Bilder würde ich mir normalerweise kein zweites Mal ansehen, insofern beinhaltet diese Arbeitsweise auch etwas Absurdes. Das grosse Format wählte ich bewusst um einen Kontrast zum Smartphone Bildschirm zu erzeugen. Die Schichtungen schaffen Unschärfen, die auf die Frage verweisen, was von den vielen Bildern, die wir uns ansehen bleibt und was in der Erinnerung verschwimmt.
4 Malereien, gerahmt
Aquarell auf Papier
57 x 95 cm, 2022